Notfall

Akute Unterzuckerungen oder Überzuckerungen stellen bei einem Diabeteskranken eine Notfallsituation dar.

Unterzuckerung (Hypoglykämie)

Bei der Unterzuckerungen sinkt der Blutzucker unter 3,5 mmol/l. Dafür gibt es verschiedene Ursachen, wie beispielsweise eine zu hohe Insulindosis, eine außergewöhnliche körperliche Belastung, zu geringe Nahrungsaufnahme, Konsum von Alkohol, zu langer Spritz-Ess-Abstand. Anzeichen wie Schwitzen, Zittern, Herzklopfen, Nervosität, Heißhunger und Sehstörungen sowie Störungen der Feinmotorik sind typische Merkmale einer Unterzuckerung. Im schlimmsten Fall kann es bei weiterem Blutzuckerabfall zu Orientierungslosigkeit kommen.

Je nach Ausprägung der Unterzuckerung muss Traubenzucker in Flüssigkeit aufgenommen werden und anschließend eine kleine Mahlzeit (Obst, Joghurt) eingenommen werden. Bei Bewusstlosigkeit ist der Notarzt zu informieren, stabile Seitenlage herzustellen und Glukagon (Oberschenkel) zu spritzen, jedoch keine Getränke u. ä. einzuflößen (Erstickungsgefahr).

Überzuckerung (Hyperglykämie)

Auch bei zu hohem Blutzucker gibt es Warnsignale. Es sind dies: Müdigkeit, übermäßiger Durst, häufiges Wasserlassen, Sehverschlechterung, Kopfschmerzen, aber auch Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Im Urin sind Ketone nachweisbar und der Atem kann nach Aceton riechen – im Ernstfall kann Bewusstlosigkeit eintreten.

Was ist zu tun?

→ Insulin spritzen, um den Blutzucker zu senken

→ viel Wasser trinken, bei unstillbarem Erbrechen muss eine Infusionstherapie im    Krankenhaus erfolgen

→ in regelmäßigen Abstand den Blutzucker messen und Aceton kontrollieren (Urin oder Blut)

→ ihr könnt auch euren betreuenden Diabetologen kontaktieren!